Crataegus Laevigata

Etymologie

Das Wort Crataegus stammt vom lateinischen crataegos, das wiederum aus dem Griechischen krataegos bzw. kratos abgeleitet ist, was „Kraft“ bedeutet – ein Hinweis auf die Härte des Holzes, das zur Herstellung von Spazierstöcken und Werkzeugen verwendet wurde. Seine zarten, weißen Frühlingsblüten gaben ihm den gebräuchlichen Namen Weißdorn.

Lebensraum und Verbreitung

Der Weißdorn ist ein dorniger Baum aus der Familie der Rosengewächse – wie auch die Heckenrose oder die Vogelbeere – und ist in Europa weit verbreitet. Er wächst in Hecken entlang von Feldern, am Waldrand oder in Lichtungen, bevorzugt an sonnigen und eher trockenen Standorten, insbesondere in Mitteleuropa. In der Schweiz ist er von den Ebenen bis in die Voralpen anzutreffen.

Ökologischer Wert

Der Weißdorn ist ein wertvolles Nahrungsreservoir für Kleintiere. Die zarten weißen Blüten, die im April und Mai erscheinen, sind bei bestäubenden Insekten sehr beliebt. Zugleich nutzen viele Vögel das dichte, dornige Geäst im Frühling als geschützten Nistplatz und bedienen sich ab Oktober an den reifen Früchten.

Kulinarischer und medizinischer Wert

Die jungen Blätter werden im Frühling geerntet, solange sie noch zart sind, und können als Salat gegessen oder zum Aromatisieren von Wein verwendet werden. Die Blüten eignen sich ebenfalls für Salate oder als getrockneter Tee mit einem milden, feinen Geschmack. Die roten Früchte, sogenannte Mehlbeeren oder Cenellen, werden ab September gesammelt – sobald sie vollständig ausgefärbt sind – und das ganze Herbst hindurch. Frisch verzehrt haben sie wenig Reiz, da sie klein und mehlig sind. Ihr Aroma entfaltet sich jedoch beim Kochen in einem angenehmen Apfelduft und kann vielfältige Zubereitungen verfeinern: Pürees (nach dem Entfernen der Kerne), Kompotte, Gelees, Konfitüren – sogar Mehl lässt sich daraus herstellen, indem das Fruchtfleisch getrocknet und gemahlen wird.

Erst im 18. Jahrhundert – vor allem durch amerikanische Ärzte – wurden die herzstärkenden Eigenschaften des Weißdorns erkannt. Er kräftigt den Herzmuskel und reguliert den Herzrhythmus. Daher wird er bei Herzschwäche und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (wie Arrhythmien, Bluthochdruck etc.) sowie zum Schutz des Herzens eingesetzt. Auf emotionaler Ebene wirkt der Weißdorn beruhigend und unterstützend bei Angstzuständen, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit und Niedergeschlagenheit.

Rezept für Weißdorn-Gelee
https://cueilleurs-sauvages.ch/blog/aubepine-la-recolter-et-lutiliser/

Quellen:

https://www.echappeessauvages.org/post/aubepine-epineuse

https://cueilleurs-sauvages.ch/blog/aubepine-la-recolter-et-lutiliser/

https://www.unifr.ch/jardin-botanique/de/assets/public/files/media/20231116-TERRE_NATU-TN4-008-8(2).pdf