Cornus mas

Etymologie
Der Gattungsname Cornus stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Horn“ – ein Hinweis auf das besonders harte Holz dieser Art. Es wurde früher zur Herstellung von Werkzeugstielen, Pfeilen, Speeren und anderen widerstandsfähigen Holzteilen verwendet. Die Artbezeichnung mas (lat. für „männlich“) scheint auf das Geschlecht der Pflanze hinzuweisen, obwohl die früh blühenden Blüten dieses Strauches zwittrig sind. Der Begriff „männlich“ wird hier symbolisch verwendet, um den Kornelkirschenstrauch vom „weiblichen“ Blutroten Hartriegel (Cornus sanguinea) zu unterscheiden, mit dem er häufig im selben Biotop vorkommt.

Lebensraum und Verbreitung
Die Kornelkirsche ist ein ursprünglich europäischer, einheimischer Strauch. Er liebt Sonne und ist anspruchslos – er wächst gut auf kalkhaltigen, normalen bis sogar armen Böden, verträgt aber auch leicht saure Böden. Sehr winterhart, widerstandsfähig und langlebig – bis zu 100 Jahre! In der Schweiz wächst er verbreitet in Hecken, Waldrändern, auf felsigen Hängen und kalkhaltigen Talflanken, besonders im Misox (Val Mesocco), im Puschlav, im Unterwallis und in der Genferseeregion.

Ökologischer Wert
Bereits im Februar erscheinen die leuchtend gelben Blüten in dichten Dolden – noch vor dem roten Laubaustrieb. Die Früchte, die Kornelkirschen, erscheinen Ende August als längliche, rote Steinfrüchte. Die frühe Blüte versorgt erste Bienen und Bestäuber, die Früchte sind bei Vögeln sehr beliebt, und das Laub wird gerne von Rehen gefressen. Seine kräftigen Wurzeln schützen vor Bodenerosion. Die Pflanze gedeiht selbst auf extrem trockenen, humusarmen Böden – eine echte Klimawandel-Gewinnerin!

Kulinarischer und medizinischer Wert
Die Früchte verfeinern Desserts wie Joghurt (roh) oder Kuchen (gekocht). Unreife Früchte sollten gekocht werden, um ihre Säure zu neutralisieren. Vollreife, dunkelrote und weiche Früchte können roh gegessen werden – je reifer, desto milder. Früher wurden unreife, orangefarbene Kornelkirschen in Salzlake fermentiert und wie Oliven gegessen – eine noch heute beliebte armenische Zubereitung. Im Iran genießt man die grünen Früchte mit Salz. In Nordeuropa dienten die Blüten der Aromatisierung von Schnäpsen. Kornelkirschen lassen sich wunderbar zu Chutneys, Gelees, Konfitüren und Kompott verarbeiten oder trocknen wie Gojibeeren.
Sie sind reich an Mineralien wie Kalzium, Kalium, Kupfer, Eisen, Mangan, Zink und Natrium. Ihre Wirkung: adstringierend, durchfallhemmend, tonisierend, leberstärkend, antiviral, antibakteriell, antioxidativ – sie schützen vor vielen chronischen Erkrankungen. Auch die Rinde wirkt antiseptisch und wurmtreibend.

Quellen :

https://www.promessedefleurs.com/arbustes/arbustes-par-variete/cornus/cornus-mas-cornouiller-male.html

https://www.jardindupicvert.com/arbustes/4511-cornouiller-male.html

https://www.cooperative-apicole.fr/medias/plantes-melliferes-du-mois/cornouiller_male_mars.pdf

https://www.infoflora.ch/fr/flore/cornus-mas.html

https://www.rustica.fr/plantes-medicinales/vertus-bienfaits-cornouiller-male,12571.html

https://cuisinesauvage.org/le-cornouiller-male-un-arbuste-plein-de-surprises/