Morus alba

Etymologie
Morus alba stammt aus dem Altgriechischen morea (Maulbeere) und dem lateinischen albus (weiß).

Lebensraum und Verbreitung
Der weiße Maulbeerbaum gehört zur Familie der Maulbeergewächse (Moraceae) und produziert in seinem Gewebe Latex – wie alle Mitglieder dieser Familie. Ursprünglich stammt er aus der Mongolei und Indien, wo seine Blätter seit Jahrtausenden als Nahrung für Seidenraupen dienen. Im 15. Jahrhundert wurde er nach Frankreich eingeführt, um die Seidenzucht zu ermöglichen. Er ist äußerst robust, hitze- und trockenheitsresistent und bevorzugt tiefe, aber gut drainierte Böden. Auf ungenutzten Böden verbessert er langfristig die Bodenqualität durch seinen Laubfall.

Ökologischer Wert
Im Juni bildet der Maulbeerbaum männliche und weibliche Blüten an verschiedenen Stellen desselben Baumes. Ab Juli reifen die weißen bis violettrosa Früchte heran – weich, essbar und sehr beliebt bei Vögeln. Aufgrund seines kräftigen, tiefgehenden Wurzelsystems verträgt er Umpflanzungen schlecht.

Kulinarischer und medizinischer Wert
Die Maulbeeren werden frisch oder getrocknet gegessen. Sie sind saftig, süß mit einem leicht vanilleartigen Aroma und enthalten wenig Zucker.
In der traditionellen chinesischen Medizin werden Blätter, Früchte und Rinde seit über 2.000 Jahren verwendet – als Tee, Tinktur oder Trockenextrakt. Die Pflanze gilt als tonisierend, fiebersenkend, schmerzlindernd, antiviral, entgiftend und schweißtreibend. Sie wird bei Verdauungsstörungen, Fieber, Zahnschmerzen und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. Zudem wirkt sie beruhigend bei Angstzuständen, Nervosität, Schwindel und Schlafstörungen.
Weitere Wirkungen betreffen die Regulierung des Blutzuckerspiegels (durch eine hemmende Wirkung auf kohlenhydratverdauende Enzyme), die Senkung des LDL-Cholesterins sowie den Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Äußerlich angewendet, unterstützt die Pflanze durch ihre antioxidativen Eigenschaften und ihren Vitamin-A-Gehalt die Hautregeneration, verzögert die Hautalterung und fördert die Wundheilung.
Neuere Forschungen deuten auf einen möglichen neuroprotektiven Effekt hin, was sie potenziell für die Prävention und Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson interessant macht.

Quellen:

https://www.promessedefleurs.com/arbustes/arbustes-par-variete/morus-murier/morus-alba-murier-blanc.html

http://nature.jardin.free.fr/arbre/mc_morus_alba.htm

https://www.medisite.fr/dictionnaire-des-plantes-medicinales-murier-blanc.1616246.8.html