
Rosa canina
Etymologie
Die Heckenrose wird seit der Antike wegen der medizinischen Eigenschaften und des Nährwerts ihrer Blütenblätter und Früchte verwendet. Ihr deutscher Name „Hundsrose“ (Rosa canina) stammt daher, dass ihre Wurzeln früher zur Behandlung von Menschen verwendet wurden, die von tollwütigen Hunden gebissen worden waren.
Lebensraum und Verbreitung
Die Heckenrose ist eine wilde Rosensorte, die in Europa und Westasien heimisch ist. Sie ist die am weitesten verbreitete einheimische Wildrosenart in Europa. Man findet sie vor allem in Ebenen, an Böschungen, in Gebüschen, in Feldhecken, an Straßenrändern und am Waldrand sowie im Gebirge bis auf 1600 m Höhe. Im Gegensatz zu anderen Rosengewächsen kommt sie gut mit basischen, nährstoffärmeren Böden zurecht und gedeiht sogar auf trockenen, sandigen bis steinigen Böden. Lediglich Staunässe und zu saure Böden verträgt sie nicht.
Ökologischer Wert
Die zahlreichen kleinen, einfachen Blüten mit fünf herzförmig eingeschnittenen Blütenblättern, die von Rosa bis Weiß variieren und von auffälligen goldgelben Staubblättern gekrönt sind, ziehen eine Vielzahl von Bestäuberinsekten an. Die Hagebutte ist die rote, ellipsenförmige Frucht der Heckenrose, die ab Oktober erscheint – botanisch gesehen handelt es sich jedoch um eine Scheinfrucht. Die eigentlichen Früchte sind die kleinen Samen im Inneren. Sie dienen als Nahrung für Vögel, Kleinnager und Rehe.
Kulinarischer und medizinischer Wert
Die Hagebutten werden in der Regel ab Oktober geerntet, wenn sie durch die ersten Fröste weich geworden sind – ein Verzehr ist jedoch auch schon früher möglich, ab September oder sogar Ende August. Das Fruchtfleisch im Inneren ist essbar, jedoch müssen die vielen kleinen Härchen entfernt werden. Im Volksmund wird die Frucht auch „Juckpulverfrucht“ genannt, weil der Verzehr mit Härchen unangenehme Reizungen – insbesondere im Darm – hervorrufen kann. Hagebutten lassen sich zu Konfitüren, Gelees, Blütenwässern zur Aromatisierung von Desserts, Sirupen, Saucen und Getränken verarbeiten.
Die Heckenrose ist reich an den Vitaminen A, B1, B2, C und K. Verwendet werden sowohl die Knospen, die Blütenblätter als auch die Früchte. Die Blütenblätter können zur Herstellung von Lotionen oder Urtinkturen als Wundheilmittel, Gesichtstonikum gegen Rosazea und fettige Haut genutzt werden. Als adstringierende Umschläge wirken sie entzündungshemmend und helfen bei kleinen Hautverletzungen. Aus getrockneten Blüten bereitet man Tees, die als mildes Abführmittel verwendet werden. Hagebutten enthalten besonders viel Vitamin C, das hauptsächlich in der Schale sitzt, und werden bei Erkältungen und Grippe empfohlen. Getrocknet und als Tee zubereitet, wirken sie schleimlösend, lindern Halsschmerzen und Husten. Sie eignen sich auch bei Müdigkeit, Schwäche oder in der Rekonvaleszenz und werden wegen ihrer harntreibenden, abführenden, adstringierenden, entzündungshemmenden und reinigenden Eigenschaften geschätzt – etwa auch als Knospenmazerat. Sie gelten als wahre Immunbooster, die den Verdauungs-, Magen-Darm- und Urogenitaltrakt stärken und Gelenkschmerzen lindern.
Rezept für kandierte Hagebutten (auf Französisch)
Quellen:
https://cueilleurs-sauvages.ch/blog/le-cynorhodon/