
Sambucus Nigra
Etymologie
Der Gattungsname Sambucus stammt möglicherweise (wenn auch nicht mit Sicherheit) vom griechischen sambúke, was „Flöte“ oder „Harfe“ bedeutet. Dies bezieht sich auf die hohlen Zweige des Holunders, aus denen sich kleine Musikinstrumente wie Flöten herstellen lassen. Den zweiten Teil seines lateinischen Namens, nigra, verdankt er seinen schwarzen Beeren – niger bedeutet „schwarz“ auf Latein.
Lebensraum und Verbreitung
Mit Ausnahme der äußersten nördlichen Regionen Europas ist der Schwarze Holunder in weiten Teilen Europas bis zum Kaukasus, in Zentral- und Westasien, Nordamerika und Nordafrika verbreitet. Er ist anspruchslos und gedeiht auch auf schwierigen Böden – weshalb man ihn häufig an Straßenrändern oder sogar auf Schuttflächen findet. Besonders gut wächst er im Halbschatten auf stickstoffreichen Böden. Die Rinde ist leicht erkennbar durch kleine Korkporen (Lentizellen), die der Atmung der Rinde dienen.
Ökologischer Wert
Die Hauptblütezeit ist im Mai und Juni, wenn zahlreiche kleine weiße Blüten in breiten, dichten Dolden erscheinen. Sie bieten Insekten eine wertvolle Nahrungsquelle. Wenn die Blüten nicht geerntet werden, entwickeln sie sich bis zum Spätsommer zu dunkelvioletten Früchten. Diese werden oft Beeren genannt, sind botanisch gesehen jedoch Steinfrüchte. Der stark gefärbte Saft verströmt einen herben, säuerlichen Geruch. Die Beeren sollten erst bei voller Reife geerntet werden, wenn sie eine dunkle Farbe angenommen haben – meist Ende August oder Anfang September.
Kulinarischer und medizinischer Wert
Der Holunder lässt sich in der Küche vielseitig verwenden und erfreut den Gaumen. Sowohl die zarten, duftenden Blüten als auch die Vitamin-C-reichen Beeren laden zur Zubereitung zahlreicher Köstlichkeiten ein: Sirup, Gelees oder Muffins mit Holunderblüten, gekochte Blüten, gefrorene Blütenwürfel, Saft, Wein oder Likör aus Holunderbeeren – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Aufgrund ihres hohen Gehalts an Pflanzenfarbstoffen (Anthocyane) werden die Beeren heute vor allem auch zur Herstellung von Lebensmittelfarbe verwendet.
Seit Jahrtausenden wird der Schwarze Holunder für seine heilenden Eigenschaften geschätzt. Da mehrere Pflanzenteile verwendet werden können – Knospen, Blüten und Beeren – wurde er früher in ländlichen Gegenden als „Apotheke des Bauern“ bezeichnet und war in fast jedem Hühnerhof zu finden. Holunder stärkt das Immunsystem und wird bei Erkältungen mit Fieber empfohlen. Blüten und Beeren wirken schweißtreibend und fiebersenkend. Die harntreibende Wirkung unterstützt die Nierenfunktion, während die schleimlösenden Eigenschaften den Atemwegen zugutekommen. Auch auf seelischer Ebene entfaltet der Holunder seine Kräfte: Seine Essenz steht für Reife, den Abschluss von Wärmeprozessen, das Erwachsenwerden, Verantwortung und Schutz. Die Kraft des Holunders führt den Menschen zu dem, was er werden soll – zu seiner seelischen und geistigen Reifung. Holunder lässt Dinge reifen und zum richtigen Zeitpunkt ernten; er ermöglicht einen Übergang auf eine höhere Ebene, ohne dabei Schritte zu überspringen.
Rezept für antiviralen Holundersirup :
https://cueilleurs-sauvages.ch/blog/sirop-antigrippal-au-sureau-noir-sambucus-nigra/
Quellen :
https://cueilleurs-sauvages.ch/blog/sirop-antigrippal-au-sureau-noir-sambucus-nigra/
https://www.ebi-pharm.ch/fr/connaissances/ebi-actuel/portrait-de-plantes-a-la-rencontre-du-sureau-sambucus-nigra